Das Institut für Photonische Technologien ist dieses Jahr mit dem Biochip auf der Hannover Messe (4. bis 8. April) vertreten, der mit dem Thüringer Forschungspreis ausgezeichnet wurde. Das von der Jenaer Biochip-Initiative (JBCI) und Partnern entwickelte System ermöglicht eine schnelle Vor-Ort-Analyse von Mikroorganismen.

Für das Team um Dr. Robert Möller blieb nur wenig Zeit durchzuatmen. Während die Wissenschaftler und Ingenieure am vergangenen Freitag den Thüringer Forschungspreis entgegennahmen, war der Koffer mit dem Biochip-System schon gepackt. Ab heute kann die Entwicklung des IPHT, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und weiterer Partner auf dem Gemeinschaftstand der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG) unter die Lupe genommen werden.

Das System bestimmt Mikroorganismen, wie Salmonellen oder Erreger von Tierseuchen, schnell und einfach. Mit dem kleinen Gerät ist eine Analyse direkt vor Ort, auf dem Feld oder im Stall, möglich. Dazu gibt man die DNA des zu untersuchenden Erregers auf einen Chip von der Größe einer Ein-Cent-Münze. Bei einem positiven Nachweis wird eine dünne Silberschicht zwischen zwei Elektroden gebildet, welche durch eine Leitfähigkeitsmessung detektiert wird. Alle Reaktionsschritte sind in einer Kammer realisiert und werden mit einer Pumpe gesteuert.

Überall da, wo Krankheitserreger schnell und zuverlässig identifiziert werden müssen, kann das im Rahmen der JBCI entwickelte Chip-System helfen. Gegenüber klassischen mikrobiologischen Analysen ist es wesentlich schneller. Brauchen erstere mehrere Tage, kann der Jenaer Biochip je nach Anwendung in wenigen Stunden ein eindeutiges Ergebnis liefern. Übliche Speziallabore sind nicht mehr nötig und weniger Verbrauchsmaterial senkt die Kosten für eine Untersuchung.

Zu besichtigen ist der Biochip auf dem Gemeinschaftsstand der LEG Thüringen D17 „Forschung“ in Halle 2.