Vom 19. bis zum 21. Mai findet das internationale Symposium „Molecular Plasmonics 2011“ am IPHT in Jena statt. PD Dr. Wolfgang Fritzsche begrüßt über 60 Wissenschaftler aus aller Welt.

Neben aktuellen Ergebnissen der Nanooptik in den Lebenswissenschaften gibt es einen historischen Abriss über die Entwicklung der Ultramikroskopie.

IPHT-Abteilungsleiter Fritzsche, bereits zum 12 Mal Gastgeber der Veranstaltung, nimmt seine Tagungsteilnehmer in diesem Jahr mit auf eine Zeitreise: Gemeinsam mit Dr. Timo Mappes vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wiederholte der Chemiker mit seinen Kollegen am IPHT Versuche von Richard Zsigmondy, dem ersten Nobelpreisträger in der Chemie, an einem historischen Original-Mikroskop. Mappes wird in einem Vortrag zur Geschichte der Ultramikroskopie zu Beginn des Symposiums auf die erfolgreiche Wiederholung der Versuche eingehen.

1902 entwickelte Henry Siedentopf, damaliger Leiter der Mikroskopieabteilung bei Zeiss, zusammen mit Zigmondy, einem österreichischen Chemiker ungarischer Abstammung, das erste Ultramikroskop. Mit Hilfe dieser Variante der Lichtmikroskopie können durchsichtige und kontrastarme Objekte ohne vorherige Färbung untersucht werden. Die Entwicklung war ein Durchbruch. „Zigmondys Arbeiten zum Nachweis feinst verteilter Teilchen in einer Flüssigkeit legten den Grundstein für die moderne Forschung“, so Dr. Andrea Csáki aus der Abteilung Nanobiophotonik des IPHT. Ihr ist es heute möglich, DNA oder andere Biomoleküle mit kleinsten Metallnanopartikeln zu versehen, sie anschließend genauer zu untersuchen oder zu manipulieren.

Die Vortragsreihe „Das Ultramikroskop und verwandte Verfahren“ findet am 19. Mai im Hörsaal des Optischen Museums statt. Die anschließende Tagung am IPHT beleuchtet aktuelle Weiterentwicklungen dieser Methode für biomedizinische Anwendungen. Weltweit führende Vertreter auf diesem interdisziplinären Gebiet werden sich am IPHT über das Potential für zukünftige bioanalytische Anwendungen, insbesondere in der Diagnostik und Therapie, austauschen.