Mehr als 70 junge Forscherinnen aus aller Welt kamen zur fünften Ausgabe von „Women in Photonics“ ans Leibniz-IPHT nach Jena – für fachlichen Austausch, Karriere-Impulse und Kontakte zum Forschungsstandort.

Zum fünften Mal war das Leibniz-IPHT Gastgeber des internationalen Karriere-Workshops Women in Photonics. Mehr als 70 Nachwuchswissenschaftlerinnen aus 17 Ländern – darunter Indien, Mexiko, Brasilien, Schweden, Frankreich und die USA – kamen vom 1. bis 5. Juni 2025 nach Jena, um ihre Forschung zu präsentieren, sich zu vernetzen und über Karrierewege in Wissenschaft und Industrie zu diskutieren. Eine von ihnen legte mehr als 16.000 Kilometer zurück, um aus Sydney in die Saalestadt zu kommen.

Optische Technologien für die Gesundheit im Fokus

Im Mittelpunkt des fünftägigen Workshops standen lichtbasierte Technologien zur Diagnose und Therapie von Krankheiten wie Krebs, Infektionen oder Alzheimer – dem zentralen Forschungsfeld des Leibniz-IPHT. Aditi Sahu vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York nutzt optische Bildgebung, um die Mikroumgebung von Tumoren zu analysieren. „Mit Licht zu forschen ermöglicht mir, Dinge zu sehen, die im Inneren eines menschlichen Körpers nie zuvor sichtbar waren“, sagt sie. Besonders schätzte sie, dass die Konferenz nicht nur Forschungsergebnisse in den Fokus rückte: „Hier wurde auch über die Herausforderungen im Alltag gesprochen, etwa darüber, wie sich Arbeit und Privatleben in Einklang bringen lassen.“

Karrierewege und eine gemeinsame Sprache über Fachgrenzen hinweg

Zsuzsanna Heiner, Professorin an der Humboldt-Universität zu Berlin, entwickelt neue Infrarot-Lichtquellen zur Analyse biologischer Grenzflächen. Für sie verbindet Women in Photonics zwei Ebenen: die fachliche und die persönliche. „Die Photonik ist ein hochgradig interdisziplinäres Feld. Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen arbeiten hier zusammen. Umso wichtiger ist es, eine gemeinsame Sprache zu finden. Genau das ermöglicht uns dieses Netzwerk.“

Erfolgreiches Format mit wachsender Reichweite

Seit 2018 lädt das Leibniz-IPHT zu Women in Photonics, mit stetig wachsender Resonanz. Die Zahl der Bewerbungen steigt, ebenso wie die internationale Sichtbarkeit. Für das Institut ist der Workshop mehr als ein Netzwerkformat: Er ist ein wirkungsvolles Instrument, um wissenschaftliche Talente früh kennenzulernen und für den Forschungsstandort Jena zu gewinnen. So starteten etwa Dr. Maria Chernysheva von der Aston University, UK und Dr. Corinna Kufner von der amerikanischen Harvard University nach ihrer Teilnahme eigene Nachwuchsgruppen am Leibniz-IPHT.

 Forschung braucht Vielfalt und neue Perspektiven

„Exzellente Wissenschaft braucht Vielfalt – und sie braucht junge Forscherinnen, die neue Perspektiven einbringen“, sagt Prof. Jürgen Popp, wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-IPHT. „Mit dieser Konferenz wollen wir Sichtbarkeit schaffen, Barrieren abbauen und Räume für Austausch bieten. Forschung ist international und interdisziplinär. Deshalb holen wir gezielt Talente aus aller Welt nach Jena. So fördern wir Karrieren und stärken die Innovationskraft des Optik- und Photonik-Standorts.“

Impulse aus Forschung, Industrie und der Region

Neben internationalen Speakerinnen aus Wissenschaft und Industrie beteiligten sich auch Arbeitgeber aus der Region aktiv am Workshop. Unternehmen wie Jenoptik, Zeiss, ams Osram International sowie das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF) präsentierten sich als potenzielle Arbeitgeber und zeigten, welche Karrieremöglichkeiten der Standort Jena jungen Talenten bietet.

Zudem boten renommierte Expertinnen wertvolle Einblicke in Spitzenforschung und Karriereverläufe: Mihaela Žigman vom Max-Planck-Institut für Quantenoptik stellte ihre Arbeit zur feldaufgelösten Infrarotspektroskopie vor, mit der sie gemeinsam mit Physik-Nobelpreisträger Ferenc Krausz an der Früherkennung von Krebserkrankungen forscht. Mit Julie Sheridan Eng, CTO des US-Unternehmens Coherent Corp., berichtete zudem eine führende Industrievertreterin über ihren Werdegang und die Rolle photonischer Technologien in der globalen Wirtschaft.

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