PD Dr. Thomas Bocklitz, Leiter der Abteilung Photonic Data Science am Leibniz-IPHT, hat einen Ruf der Universität Bayreuth erhalten und angenommen. Damit übernimmt der Wissenschaftler neben seiner Leitungsfunktion in Jena seit 15. März 2023 eine Professur für Künstliche Intelligenz (KI) im Bereich Spektroskopie und Mikroskopie an der oberfränkischen Hochschule. Mit Beginn des neuen Sommersemesters wird er dort zu computergestützten Verfahren forschen und lehren.
 
Der studierte Physiker ist seit 2016 am Leibniz-IPHT tätig und leitet seit 2019 die Abteilung Photonic Data Science. Schwerpunkt seiner Forschungsarbeit ist die Auswertung photonischer Daten mittels computergestützter Algorithmen. Diese KI-basierten Methoden bieten das Potential, zahlreiche Diagnoseverfahren auf dem Gebiet der optischen Gesundheitstechnologien wirkungsvoll zu unterstützen. Sie erlauben, komplexe spektroskopische und mikroskopische Aufnahmen schnell auszuwerten. Medizinerinnen und Mediziner erhalten auf diese Weise wertvolle Informationen aus biologischen Proben, die wichtige Hinweise bei der Erkennung und Therapie von Krankheiten liefern können.
 
Die Nutzung von KI-Methoden, speziell für die Diagnostik und Behandlung von Infektionskrankheiten, ist auch eines der zentralen Themen im neu entstehenden Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung (LPI). Gemeinsam mit seinem Team trägt der Jenaer Wissenschaftler PD Dr. Thomas Bocklitz im Rahmen des LPI dazu bei, die Auswertung optischer Daten mittels KI und maschineller Lernverfahren zur Bestimmung von Infektionserregern und deren Antibiotikaresistenzen deutlich zu verbessern.
 
Die Entwicklung und Verfeinerung von computergestützten Algorithmen, die sowohl für die Medizin als auch für die Lebens- und Umweltwissenschaften sowie Pharmazie von Interesse sind, wird PD Dr. Thomas Bocklitz zukünftig nicht nur am Leibniz-IPHT und dem LPI weiter vorantreiben. Parallel zu seiner Leitungsfunktion in Jena wird der Wissenschaftler ab dem Sommersemester 2023 an der Universität im oberfränkischen Bayreuth seine Forschungs- und Lehraktivitäten zu KI-basierten Themen im Bereich der Spektroskopie und Mikroskopie aufnehmen. Ein wesentlicher Kern seiner Arbeit wird dabei die automatisierte Auswertung und Modellierung spektroskopischer Daten bilden, die unter anderem für die Untersuchung von Mikroplastik relevant sind.
 
„Wir beglückwünschen PD Dr. Thomas Bocklitz zu diesem Erfolg, der ihm mit Erhalt des Rufes an die Universität Bayreuth zuteil wird. Die enge inhaltliche und fachliche Nähe zwischen seinen bisherigen und zukünftigen Forschungsschwerpunkten wird spannende Synergien entstehen lassen, die den wissenschaftlichen Austausch zwischen Jena und Bayreuth fördern und unsere Arbeit an einer besseren Diagnostik und Therapie dank KI voranbringen werden“, so Prof. Dr. Jürgen Popp, wissenschaftlicher Direktor am Leibniz-IPHT.