Das Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT) feiert den Abschluss seiner Auszubildenden: Tina Keilholtz und Victoria Bohn haben ihre Prüfung als Physik-Laborantinnen mit Bravour bestanden und werden in eine Festanstellung übernommen. Die Absolventinnen werden in Zukunft im Kompetenzzentrum für Mikro- und Nanotechnologien am Institut eingesetzt, wo sie bei der Photolithographie und in der Sensorfertigung im Reinraum unterstützen.
 
Vor dreieinhalb Jahren haben sie ihre Ausbildungsverträge unterschrieben und nun die Prüfung zur Physik-Laborantin erfolgreich absolviert: Tina Keilholtz und Victoria Bohn blicken auf eine sehr abwechslungsreiche Zeit zurück. Schon im ersten Lehrjahr bekamen die beiden einen beispielhaften Überblick, woran am Institut gearbeitet wird: Sie besichtigten Labore für Mikrofluidik und den Faserziehturm, stellten Nanopartikel her oder erlernten Charakterisierungsmethoden für verschiedenste Proben aus den Forschungsabteilungen des Instituts. Neben dem Lernen und Arbeiten am Leibniz-IPHT umfasste die duale Ausbildung verschiedene theoretische und praktische Stationen am Jenaer Bildungszentrum und der Berufsschule im fränkischen Selb.
 
„Besonders viel Eindruck hat bei mir der Reinraum hinterlassen. Wie dort gearbeitet wird, hat mich von Anfang an fasziniert, deshalb war mir früh klar, dass ich meine Ausbildung im Bereich der Photolithographie absolvieren will“, erinnert sich Tina Keilholtz an den Tag, als sie und Victoria Bohn ihre Ausbildungsverträge in den Händen hielten. „Die Stimmung unter den Kolleginnen und Kollegen während meiner Lehrzeit war immer sehr gut. Die Schutzkleidung, die im Reinraum getragen werden muss, ist schon manchmal eine Herausforderung. Mit Kittel, Haarhaube und Mundschutz, die nur noch die Augen freilassen, ist nämlich oft nicht gleich klar, mit wem man es gerade zu tun hat. Ein Blick auf die Schuhe bringt dann aber immer die Auflösung; dort steht nämlich der Name“, lacht sie.
 
Victoria Bohn denkt noch manchmal daran, wie neu, groß und fremd am Anfang alles schien und wie herzlich das Willkommen am Institut war. „Wir konnten fast jede Woche eine andere Abteilung kennenlernen und wurden überall mit offenen Armen empfangen. Die Kolleginnen und Kollegen waren sehr freundlich und haben sich in jeder Abteilung viel Mühe gegeben, uns gut einzubinden.“ Sie hat sich dabei für die Ausbildung in der Sensorfertigung entschieden, die ihr viel Freude gemacht hat: „Die Qualitätssicherung, also Sensoren aufzubauen und zu vermessen, macht mir viel Spaß. Das sehr präzise Arbeiten liegt mir. Vor allem mag ich es, dass man am Ende sieht, was man gemacht hat. Wenn Sensoren, an denen ich mitgearbeitet habe, dann in Beatmungsgeräten verbaut werden, die Menschenleben retten können, ist das ein großartiges Gefühl.“
 
Nicht lange nach Beginn der Ausbildung im August 2019 begann die Corona-Pandemie, eine Zeit voller Herausforderungen: „Die Schule war geschlossen und wir mussten uns sehr viel Lehrstoff selbst erarbeiten. Auch der Kontakt zur Klasse war unterbrochen. Ein Lichtblick war, dass wir uns gegenseitig gut unterstützt haben und auch die Lehrerinnen und Lehrer geholfen haben, wo sie konnten,“ erzählt Victoria Bohn. „Auch die Arbeit im Reinraum war herausfordernd, da nur sehr wenige gleichzeitig in einem Raum arbeiten konnten. Es war nicht immer einfach, aber wir haben es mit Humor genommen“, blickt Tina Keilholtz zurück.

Highlights und Meilensteine
 
Insgesamt war es eine spannende Reise mit vielen Highlights am Institut, da sind sich Victoria Bohn und Tina Keilholtz einig. „In allen Abteilungen haben sich die Kolleginnen und Kollegen viel Zeit genommen, uns einen Einblick in ihre Arbeit zu geben,“ freut sich Tina Keilholtz. „Dadurch, dass wir so viele Kolleginnen und Kollegen während unserer Ausbildung kennengelernt haben, war auch das Sommerfest zum 30. Jubiläum im letzten Jahr etwas ganz Besonderes.“
 
Der letzte Meilenstein ihrer Lehrzeit war die praktische Prüfung. Zwei Tage lang mussten sich die Auszubildenden von drei Prüfern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen lassen, während sie jeden ihrer Handgriffe hochkonzentriert ausführten und gleichzeitig erklärten. Direkt im Anschluss mussten sie ein Protokoll anfertigen und eine Präsentation vor einem Gremium von neun Personen halten. „Das hat einiges an Nerven und Energie gekostet,“ lächelt Victoria Bohn. „Am Ende haben wir die praktische Prüfung beide richtig gut gemeistert, darauf können wir wirklich stolz sein. Jetzt haben wir endlich unseren Facharbeiterbrief in den Händen und freuen uns darauf, am Leibniz-IPHT ins Berufsleben starten zu können. Für diese Chance sind wir dem Institut sehr dankbar.“
 
Das Leibniz-IPHT ist ein modernes, international ausgerichtetes Forschungsinstitut, das ein interdisziplinäres Arbeitsumfeld und eine gründliche und umfassende persönliche Ausbildung bietet. Das Institut verfügt über eine Vielzahl von Physik-, Chemie- und Biologielaboren auf höchstem Niveau sowie modernste Faserzieh- und Reinraumanlagen. Als Ausbildungsbetrieb bietet das Leibniz-IPHT Ausbildungsstellen in verschiedenen Disziplinen wie Physik, Chemie, Mikrotechnologie oder auch im kaufmännischen Bereich an.
 
Aktuelle Angebote sind im Stellenportal zu finden.

Im Bild:
Die frisch übernommenen Physik-Laborantinnen Victoria Bohn und Tina Keilholtz mit Kay Dietrich (Leiter der Sensorfertigung), Ute Hoffmann (Koordinatorin der dualen Berufsausbildung), Frank Sondermann (Verwaltungsdirektor), Uwe Hübner (Leiter des Kompetenzzentrums für Mikro-Nanotechnologien) und Jan Dellith (Leiter Mikrostrukturanalytik), v.l.n.r.