Für seine wegweisende optische Methode für die Green-Screen-Technologie ist Rainer Heintzmann vom Jenaer Leibniz-IPHT gemeinsam mit Ryan Ketterer mit der Goldmedaille der Internationalen Erfindermesse iENA ausgezeichnet worden. Das Team hat in der Forschungsabteilung Mikroskopie ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Green Screen-Videos ohne lästige Reflexionen und halbtransparente Objekte erstellen lassen.

Rainer Heintzmann lehrt als Professor für Mikroskopie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Ryan Ketterer studiert dort. Die Auszeichnung wurde dem Team am 12. Dezember 2023 in einem Festakt am Thüringer Patentinformationszentrum PATON,an der Technischen Universität Ilmenau verliehen. Das PATON betreut den Thüringer Messestand auf der iENA in Nürnberg.

Die Green-Screen-Maskierung wird beispielsweise genutzt, um Personen vor verschiedenen Hintergründen erscheinen zu lassen – sei es ein Wetterbericht vor einer Karte oder das Auftauchen von Schauspieler:innen in virtuellen Welten. Oft kommt es hierbei jedoch zu unerwünschten Artefakten. Oft sieht man noch einen grünen Schimmer als Reflex in den Haaren. Selbst in fertig produzierten Kino-Blockbustern passiert es, dass ein dünnes Haarbüschel aufgrund der Green-Screen Technik in einigen Bildern verschwindet und danach wieder auftaucht. Um so entstehende Artefakte zu entfernen, ist derzeit eine aufwändige Nachbearbeitung erforderlich.

Die von Rainer Heintzmann und Ryan Ketterer erforschte optische Methode löst dieses Problem. Ihre konfokale Maskierungstechnik erfasst Reflexionen und halbtransparente Objekte präzise, was zu einer deutlich verbesserten Qualität und Genauigkeit von Green Screen-Videos führt. Der zum Patent angemeldete Ansatz bietet der Film- und Fernsehindustrie sowie Kameratechnik-Anbietern eine vielversprechende neue Möglichkeit: eine Green-Screen-Technologie ohne Artefakte.

Als Experte für moderne Mikroskopie-Methoden entwickelt und optimiert Rainer Heintzmann am Leibniz-IPHT Lichtmikroskopie-Techniken, um biomedizinische Mechanismen im Submikrometerbereich sichtbar zu machen. Mithilfe dieser Verfahren lassen sich Strukturen und Funktionsweisen auf zellulärer Ebene erkennen und besser verstehen. Seine Expertise in computergestützten Bildrekonstruktionsverfahren hat Heintzmann zusammen mit Ryan Ketterer nun erfolgreich auf das Gebiet der Film- und Fernsehtechnologie übertragen.
 
 
Im Bild:

Prof. Dr. Rainer Heintzmann wurde am 12. Dezember an der TU Ilmenau mit der Gold-Medaille der iENA 2023 ausgezeichnet.
Foto: Jens Dahlems/ PATON-PTH