Dr. Menbere Mekonnen bringt als Forschungsstipendiat aus Äthiopien seine Expertise am Leibniz-IPHT ein, um gemeinsam an der Entwicklung von Sensoren für Lebensmittelsicherheit und Umweltfragen zu arbeiten. In Zukunft will er die nächste Generation von Forschenden in seinem Heimatland inspirieren.

Menbere Mekonnen ist derzeit Associate Professor am Department of Industrial Chemistry der Addis Ababa Science and Technology University in Äthiopien. Während seiner Promotion an der National Taiwan University of Science & Technology in Taipei nahm er an der International Conference on Raman Spectroscopy (ICORS) in Korea teil. Dort weckte die Reputation des Leibniz-IPHT auf diesem Gebiet sein Interesse. Zurück in Äthiopien, intensivierte er seine Forschung und nahm Kontakt zum Leibniz-IPHT auf, was schließlich zur erfolgreichen gemeinsamen Beantragung des Georg Forster-Forschungsstipendiums der Alexander von Humboldt Stiftung führte. In den kommenden zwei Jahren forscht Menbere Mekonnen nun am Leibniz-IPHT in der von Prof. Wolfgang Fritzsche geführten Forschungsabteilung Nanobiophotonik.

Seine aktuellen Bemühungen konzentrieren sich darauf, die Stabilität und Bifunktionalität von Gold- und Silbernanopartikeln zu verbessern, indem er sie mit einer ultradünnen Silicahülle beschichtet. Dabei ist es sein Ziel, die intrinsischen Eigenschaften dieser Nanopartikel, insbesondere den Effekt lokalisierter Oberflächenplasmonenresonanz (Localized Surface Plasmon Resonance – LSPR), zu bewahren, um ihre Anwendbarkeit in der Detektion von Molekülen mit medizinischer oder Umweltrelevanz zu verbessern.

Perspektiven der Zusammenarbeit

Wolfgang Fritzsche sieht großes Potential in der Kooperation: „Die von Menbere Mekonnen entwickelte ultradünne Silica-Beschichtung ermöglicht es uns, die Goldnanopartikel in unseren Sensoren mit Silica zu modifizieren und damit die Detektion von Biomolekülen noch weiter voranzutreiben. Durch einen Farbwechsel in einer Lösung können molekulare Biomarker so noch besser für das bloße Auge sichtbar gemacht werden. Die Anwendung eines solchen Verfahrens ist vor allem für Schwellenländer wie Äthiopien eine großartige Chance.“

Menbere Mekonnen strebt danach, sein Wissen und seine Fähigkeiten zu erweitern, sein Netzwerk zu stärken und Kooperationen anzustoßen, um nach seiner Rückkehr nach Äthiopien das dortige Nanotechnology Center of Excellence mit aufzubauen. Dabei geht es ihm vor allem um den Transfer von Wissen, die Ausbildung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und die Lösung dringender Probleme, wie die Entwicklung von Sensoren zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit und zur Bewältigung von Umweltproblemen für den Einsatz in Äthiopien.

Die Zusammenarbeit zwischen Menbere Mekonnen und dem Leibniz-IPHT eröffnet die Möglichkeit, das Feld der Bioanalytik in Äthiopien durch den Einsatz metallischer Nanostrukturen mit plasmonischem Effekt zu erweitern. Das Leibniz-IPHT plant eine langfristige Kooperation, um den Austausch von Studierenden zu fördern, die Forschungskapazitäten in Äthiopien zu stärken und maßgeschneiderte Lösungen für lokale Herausforderungen zu entwickeln.