Prof. Dr. Jürgen Popp bleibt Wissenschaftlicher Direktor und Vorstandssprecher des Instituts für Photonische Technologien (IPHT). Das Kuratorium des Institutes bestellte den Jenaer Physikochemiker auf seiner diesjährigen Sitzung einstimmig für weitere fünf Jahre.

Popp ist seit 2005 Bereichsleiter am und seit 2006 Wissenschaftlicher Di­rektor des IPHT, damals noch „Institut für Physikalische Hochtechnologie“. In seiner ersten Amtszeit wurde die inhaltliche und strukturelle Neuausrichtung des Institutes eingeleitet. Der Forschungsfokus liegt seitdem auf photo­nischen Technologien.

Für die kommenden fünf Jahre verfolgt Popp das Ziel, die fachliche Profi­lierung des Institutes weiter voranzubringen. Besonders fördern möchte der 45jährige dabei den Nachwuchs und die Frauen. „Wir haben bereits zwei Nachwuchsgruppen am IPHT eingerichtet und wollen auch in Zukunft herausragenden jungen Wissenschaftlern eine Perspektive in un­serem Haus bieten“, so Popp. Außerdem ist es ihm ein Anliegen, den Frauenanteil in Führungspositionen in den nächsten Jahren zu erhöhen.

Neben seiner Tätigkeit am IPHT hat Popp an der Universität Jena den Lehr­stuhl für Physikalische Chemie inne. Nach seinem Studium der Chemie an den Universitäten in Erlangen und Würzburg, das er 1995 mit der Promotion abschloss, und einem Forschungsaufenthalt an der Yale Universität in den USA habilitierte er sich 2000 in Würzburg. 2001 erhielt er im Alter von nur 35 Jahren den Ruf nach Jena. Zu seinen wissenschaftlichen Arbeitsschwer­punkten zählt die innovative fre­quenz-, zeit- und ortsaufgelöste Laserspek­troskopie zur Lösung biophotonischer und materialwissenschaftlicher Fragestellungen.

Besonders stark engagiert sich Popp auf dem Fachgebiet der Biophotonik, also der Anwendung lichtbasierter Technologien auf Fragestellungen in Medizin und Lebenswissenschaften. So ist er Sprecher des BMBF-For­schungsschwerpunktes Biophotonik, Koor­dinator des europäischen Exzel­lenznetzwerkes Photonics4Life, Gründer und Chefredakteur des außeror­dentlich erfolgreichen in­ter­nationalen Journal of Biophotonics und Autor und Herausgeber mehrere Bücher zum Thema. Außerdem berät er als Mitglied im Pro­grammausschuss „Optische Technologien“ das Bundesforschungs­mi­nisterium.

Bei allen nationalen und internationalen Aktivitäten ist Popp begeistert vom Forschungsstandort Jena: Die Mischung aus optimalen wissenschaftlichen Bedingungen und privater Lebensqualität mache die Saalestadt in seinen Augen als Wirkungsstätte einmalig, begründete er 2006 die Ablehnung eines Rufes an die Universität Würzburg.

Ebenfalls wiederbestellt worden ist Frank Sondermann als Mitglied des Vorstandes und Administrativer Direktor des IPHT. Der Diplom-Betriebswirt hat dieses Amt seit 1993 inne.

Das IPHT Jena erforscht in seinen drei Forschungsschwerpunkten Bio­photonik, Faseroptik und Photonische Detektion die wissenschaftlichen Grundlagen für photonische Verfahren und Systeme höchster Sensitivität, Effizienz und Auflösung. Dabei adressiert es drängende Fragestellungen aus den Bereichen Gesundheit, Sicherheit, Energie und Umwelt. Die Arbeiten werden getragen von einer starken technologischen Basis in der Mikro-/ Nano- und der Fasertechnologie. Das IPHT ist in die regionale, nationale und internationale Forschungslandschaft eingebunden und in Forschung und Lehre eng mit der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) Jena verknüpft.