Pünktlich zum Start des neuen Schuljahres 2022/2023 können sich zehn Schülerforschungszentren in Thüringen über neue Lehr- und Lernmaterialien im MINT-Bereich freuen, mit denen Schülerinnen und Schüler die Welt der Physik in Zukunft kennenlernen können: Die am Leibniz-IPHT entwickelten openUC2-Optikbaukästen stehen dank der Unterstützung der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung für den Einsatz im Fachunterricht sowie für die Verwendung in schulischen Arbeitsgemeinschaften zur Verfügung. Mithilfe der Toolbox lassen sich einfach und schnell optische Instrumente konzipieren und Mikroskopie spielerisch entdecken.
 
Die Optikbaukästen openUC2 (You. See. Too.), entwickelt am Leibniz-IPHT in Jena, fördern dank ihrer modularen Bauweise den Ausbau verschiedener optischer Instrumente, wie beispielsweise von Mikroskopen sowie Keppler- und Galileo-Teleskopen, und damit das Verständnis für deren Aufbau und Funktionsweise.
 
Neben dem Einsatz an Schulen werden die Optikbaukästen in außerschulischen MINT-Angeboten der Schülerforschungszentren genutzt. Dank des quelloffenen Ansatzes erlauben sie zudem die Ergänzung durch eigene Module für spezifische Anwendungen in Schülerprojekten. Damit startet ein thüringenweit einmaliges Vorhaben, das Open-Source-Hardware vom optischen Labor in die Hände von Schülerinnen und Schülern legt, um ihnen Einblicke in Forschung und Wissenschaft zu vermitteln.
 
openUC2 lädt dazu ein, alle Disziplinen im MINT-Bereich spielerisch zu entdecken. Die Optikbaukästen sind beliebig erweiterbar und in ihrem Funktionsumfang nur durch die Kreativität der Schülerinnen und Schüler begrenzt. „Mit der Chance, unseren Baukasten landesweit einzusetzen, erhoffen wir uns, dass die Schülerinnen und Schüler nicht nur ihre Neugierde, neue Dinge zu beobachten, wecken, sondern mit Begeisterung ihre Umwelt durch das Okular eines selbstgebauten Mikroskops sehen und sich ihrer Verantwortung für unseren Planeten bewusst werden“, sagt Dr. Benedict Diederich, Wissenschaftler am Leibniz-IPHT und Mitentwickler von openUC2.
 
Ermöglicht wurde dieses Angebot für Thüringer Schulen vor allem durch die Förderung der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung. „Wir waren von den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten dieser Baukästen ebenso beeindruckt wie von der Tatsache, dass großer Wert auf didaktisches Begleitmaterial gelegt wird“, sagt Dr. Stefan Jorda, Geschäftsführer der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung.
 
Dr. Sebastian Germerodt, Koordinator des Netzwerks Schülerforschungszentren, ergänzt: „Mit den openUC2-Optikbaukästen können optische Konzepte und Mikroskopie-Methoden kennengelernt und ausprobiert werden – sowohl im Unterricht als auch bei außerschulischen Angeboten in den Schülerforschungszentren“.
 
Die Förderung stellt eine bisher einmalige Unterstützung für das Ausrollen eines quelloffenen Geräts in außerschulischen Lernorten dar und unterstreicht die Relevanz von offener und transparenter Forschung und Wissenschaft.
 
Das Konzept des optischen Baukastens openUC2 wird seit Herbst 2022 in einem eigenständigen Technologie-Start-up, der openUC2 GmbH, fortgeführt, um die Toolboxen professionell zu vermarkten.
 
Über die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung
 
Die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung in Hanau ist eine gemeinnützige Stiftung zur Förderung von Forschung und Ausbildung im Bereich der Naturwissenschaften, insbesondere der Physik. Sie fördert u. a. Schulprojekte und außerschulische Lernorte und engagiert sich in der Aus- und Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern.
 
Über die Schülerforschungszentren/STIFT
 
Schülerforschungszentren sind außerschulische Lernorte für Schülerinnen und Schüler aller Schularten im Alter von 10 bis 18 Jahren, an denen bedarfsgerechte Angebote in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) entwickelt und angeboten werden. Darüber hinaus integrieren Schülerforschungszentren regionale Angebote Dritter, machen sie sichtbar und unterstützen sie. In Thüringen gibt es aktuell zehn Schülerforschungszentren in Erfurt (2x), Gera, Jena, Schmalkalden, Rudolstadt, Nordhausen, Ilmenau, Waltershausen und Gotha. Die Thüringer Schülerforschungszentren werden koordiniert von der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT) und gemeinsam mit dem Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) und dem Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft (TMWWDG) finanziert.
 
Die Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT) fördert seit 1993 selbstlos Wissenschaft, Forschung und Technologie. Als gemeinnützige, unabhängige Institution unterstützt sie Thüringer Akteure in Bildung, Forschung, Entwicklung, Innovation und Unternehmertum – von der kindlichen Neugier bis zum brillanten Forschergeist, von der innovativen Geschäftsidee bis zum erfolgreichen Technologieunternehmen. Unter der Initiative „Jungforscher Thüringen“ der STIFT werden alle Angebote rund um MINT und Forschung für Kinder und Jugendliche zusammengefasst.
www.stift-thueringen.de I www.jungforscher-thueringen.de/sfz

Im Bild oben:
Mit openUC2 entstehen im Handumdrehen optische Instrumente
©Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT)

openUC2 für Thüringer Schulen und Schülerforschungszentren

Dr. Sebastian Germerodt, Koordinator des Netzwerks Schülerforschungszentren (links im Bild), und Dr. Stefan Jorda, Geschäftsführer der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung (rechts im Bild), freuen sich über die neuen Lehr- und Lernmaterialien, mit denen die Schülerinnen und Schüler des Henfling Gymnasiums in Meiningen schon jetzt experimentieren können
©Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT)