Prof. Dr. Volker Deckert erhält den chinesischen Changjiang Stipendienpreis – die höchste akademische Auszeichnung, die das Bildungsministerium der Volksrepublik China an führende Wissenschaftler*innen im Hochschulbereich verleiht. Der als Pionier für spitzenverstärkte Raman-Spektroskopie (Tip-Enhanced Raman Spectroscopy – TERS) geltende Wissenschaftler ist Forschungsabteilungsleiter am Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT) und Professor für Physikalische Chemie (Nanospektroskopie) der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Jedes Jahr werden nur wenige internationale Forschende ausgewählt, die mit dem renommierten Changjiang Scholar Award gewürdigt werden. In der Regel gehen die prestigeträchtigen Stipendien an chinesische Spitzen-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Für Volker Deckert beinhaltet das Stipendium einen Yangtze-River-Gastlehrstuhl an der School of Physics and Information Technology an der Shaanxi Normal University in Xian, China mit entsprechender Ausstattung, um dort gemeinsame Projekte umzusetzen. Etwa zwei Monate im Jahr wird Volker Deckert für den Förderungszeitrum von drei Jahren in Xian verbringen, um dort im Bereich Nano-Optik zu forschen und zu lehren. Zusammen mit seinem Co-Preisträger Prof. Dr. Zhang Zhenglong, Professor an der Shaanxi Normal University, wird er online und vor Ort Studierende betreuen und Vorlesungen halten. Die erste Reise ist für 2022 geplant.

Kräfte bündeln für gemeinsame Experimente in der Nano-Spektroskopie

„Ich fühle mich sehr geehrt und sehe den Preis als Bestätigung und Auszeichnung für die Arbeit an TERS mit meinen Teams am Leibniz-IPHT und der Uni Jena“, sagt Volker Deckert. „Ich freue mich sehr, die Kooperation mit Zhang Zhenglong an der Shaanxi Universität nun auf ein neues Level zu heben. Er war früher als Alexander von Humboldt-Stipendiat in meiner Gruppe am Leibniz-IPHT und wir arbeiten seit dieser Zeit sehr erfolgreich zusammen.“ Das Stipendium ermögliche es, Kräfte zu bündeln und den wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch zu stärken. Geplant sind zum Beispiel optische Experimente bei tiefen Temperaturen, die bisher in Jena noch nicht möglich seien, fügt der Experte für Nano-Spektroskopie hinzu. Das mache es möglich, ein besseres Verständnis für grundlegende Prozesse auf der Nanometerskala zu erhalten.

In seiner Forschungsabteilung „Nanoskopie“ am Leibniz-IPHT befasst sich Volker Deckert mit der Entwicklung und Anwendung marker-freier spektroskopischer Verfahren für die Analyse von chemisch und biologisch relevanten Systemen im Nanometerbereich. Seine Verfahren kommen vor allem in der Instrumentierung und den Lebenswissenschaften zur Anwendung.

Die Preisverleihung für den Changjiang Scholar Award fand Ende Oktober im Rahmen einer digitalen Veranstaltung mit hochrangigen Vertretern der Shaanxi Normal University, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und des Leibniz-IPHT statt.