Wissenschaftler aus aller Welt waren vom 29. bis 31. Mai 2008 bei Dr. Wolfgang Fritzsche am IPHT Jena zu Gast.

 

„Die DNA bietet als chemisches Molekül der modernen Nanotechnologie unendlich viele Möglichkeiten, neuartige Strukturen im Nanometerbereich herzustellen“, so beschreibt der Leiter der Abteilung Nanobiophotonik am IPHT, warum er gerade die Desoxyribonukleinsäure (engl. abgekürzt DNA) immer wieder als Thema für sein seit 2002 stattfindendes Symposium wählt. An chemisch hergestellten DNA-Strängen verbinden sich selbstorganisierend kleinste Partikel. Mit DNA-Masken enstehen so Nanodrähte und Carbonröhren, die für die Nanoelektronik oder eine ultrasensitive Bioanalytik genutzt werden können. Laut Fritzsche kann man damit ganze DNA-„Maschinen“ zusammenbauen – 5.000 Mal kleiner als der Durchmesser eines menschlichen Haares.

Allgemein bekannt ist die DNA als Träger der Erbinformation von Lebewesen. Doch mit dieser biologischen Funktion haben die Arbeiten von Fritzsche und seinem Team nichts zu tun. Die DNA dient ihnen vielmehr beim Aufbau von Nanostrukturen aufgrund ihrer besonderen chemischen Eigenschaften als Vermittler. Die in einer Lösung befindliche DNA kann mit Hilfe eines elektrischen Feldes manipuliert und positioniert werden, wie man es für die weiteren Arbeiten benötigt. „Man kann von einer ganzen DNA-Architektur für die Nanobiotechnologie sprechen“, so Fritzsche.

Im Rahmen des Symposiums werden Themen wie DNA-Superstrukturen, DNA-Manipulation und die Integration derartiger Konstrukte in Chipbauelemente diskutiert. Zudem wurden die wissenschaftlichen Ergebnisse eines EU-Projektes (NUCAN) präsentiert, welches sich mit DNA-basierten Konstruktionen beschäftigte.

 Weitere Informationen finden Sie im Netz

Gruppenbild von den Teilnehmern des Symposiums

Gruppenbild von den Teilnehmern des Symposiums