Über 150 Partner, rund 220 Millionen Euro Investitionen und Fördergelder, etliche Prototypen und Produkte – das ist die stolze Bilanz von zehn Jahren Biophotonik-Förderung in Deutschland. Längst strahlt dieser Erfolg auch europa- und weltweit aus. Davon kann sich die internationale Fachgemeinde vom 19. – 21. Juni überzeugen. Dann findet in Jena die 3. Conference on Biophotonics (ICOB) statt – erstmals auf europäischem Boden.

Die ICOB2012 geht weit über einen rein wissenschaftlichen Kongress hinaus. Erwartet werden rund 200 Entscheidungsträger verschiedener Disziplinen, die nicht nur das Entwicklungspotential optischer Technologien für Anwendungen in Biologie und Medizin diskutieren, sondern sich auch Themen wie der regionalen Vernetzung, der interdisziplinären Ausbildung, und der Gestaltung politischer Rahmenbedingungen widmen. 

„Die großen Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaft steht, kann eine Wissenschaftsdisziplin alleine nicht meistern“, erläutert Prof. Dr. Jürgen Popp, Lehrstuhlinhaber für Physikalische Chemie an der Universität Jena, Direktor des Institutes für Photonische Technologien (IPHT) und Organisator der Tagung. „Wir müssen uns nicht nur mit Kollegen anderer Fachrichtungen vernetzen, um von deren Wissen und deren Ideen zu profitieren. Wir brauchen auch die Politik, die die Rahmenbedingungen für unsere Arbeit schafft und wir brauchen die Wirtschaft, die unsere Forschungsergebnisse zu marktfähigeren Produkten weiterentwickelt, damit unsere Arbeit den Menschen zugute kommt.

“Dass dieser Markt Potential hat, zeigen die Zahlen: Der Umsatz mit Geräten auf Basis optischer Technologien, die in den Lebenswissenschaften und der Medizin eingesetzt werden, beträgt derzeit 4 Milliarden Euro jährlich. Schon heute arbeiten in Deutschland mehr als 20.000 Beschäftigte in diesem Bereich. „Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft profitieren also gleichermaßen von einer sinnvollen interdisziplinären Vernetzung von Forschungsaktivitäten“, so Popp. „Das hat das Bundesforschungsministerium früh erkannt und mit seiner Förderpolitik Maßstäbe gesetzt.“ Und das über Ländergrenzen hinweg: Nach den Erfolgen des deutschen „Forschungsschwerpunktes Biophotonik“, dessen Sprecher Popp ist, entstanden das EU-Exzellenz-Netzwerk „photonics4life“ und der weltweit agierende Verbund „biophotonics4life“, die beide neben dem IPHT sowie dem ›Biophotonics Research Program‹ zu den Organisatoren der ICOB2012 zählen. 

Als Zentrum des „Forschungsschwerpunktes Biophotonik“ war Jena in der Vergangenheit schon mehrfach Gastgeber hochrangiger Veranstaltungen, die den Dialog zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, sowie mit Politik und Öffentlichkeit zum Ziel hatten, so zum Beispiel der Tagung „Photonics meets Life Sciences“ 2008. Popp und sein Team haben dieses Konzept auch erfolgreich auf internationaler Ebene, etwa im Rahmen der Fachtagung Photonics Europe in Brüssel und der Leitmesse LASER- World of Photonics in München, etabliert und freuen sich nun darauf, Kollegen aus aller Welt in der „Lichtstadt“ begrüßen zu dürfen. Vollständiges Programm und 

Anmeldeinformationen unter: www.icob2012.org