Ziel der beantragten Infrastrukturmaßnahme am Leibniz-IPHT ist die Erweiterung der Möglichkeiten für die Analytik und Diagnostik und damit die Bereitstellung neuartiger technischer Lösungen für bioanalytische und biomedizinische Fragestellungen.

Der Fokus im Vorhaben liegt dabei auf zwei Schwerpunkten I) der Vertiefung und Erweiterung der enantioselektiven Analyse sowie II) der Erforschung einer neuen Generation multimodaler und bildgebender Verfahren, auf Basis von aufeinander abgestimmten Spezialfasern mit hochempfindlichen Detektoren.
Im Bereich der enantioselektiven Analyse kommt dabei die Plasmonen-basierte Verstärkung des Zirkulardichroismus im Infrarot (IR)-Bereich zum Einsatz. Eine zuverlässige und sensitive enantiomerselektive Analytik und Diagnostik ist ein wichtiger Baustein in der aktuellen und zukünftigen Entwicklung von personalisierten Therapeutika aber auch für die Auswahl und den Einsatz von Naturstoffen in der pharmazeutischen und kosmetischen Industrie.
Im zweiten Schwerpunkt liegt die Anwendung u.a. in der nicht-invasiven Früherkennung von Herz-Erkrankungen auf Basis einer berührungslosen faserbasierten Systemlösung. Zur Realisierung dieses Diagnostikansatzes gilt es, zum einen Spezialfasern für hybride Faserstrukturen und Faserlaser, die in einem breiten Spektralbereich, insbesondere für die Lichtgeneration, eingesetzt werden können, zu erforschen. Weiterhin können diese Spezialfasern einerseits mit hochempfindlichen multimodalen und bildgebenden Verfahren und andererseits mit optisch gepumpten Magnetometern kombiniert werden.

Damit können sowohl Fragestellungen aus der Grundlagenforschung adressiert als auch ganzheitliche Systemlösungen bis zum Labormuster für Anwendungen in der Medizin sowie den Umwelt- und Lebenswissenschaften geschaffen werden.

Das Vorhaben wird vom Freistaat Thüringen unter der Nummer 2019 FGI 0028 gefördert und durch Mittel der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.