Das Ziel des Projekts ist der Aufbau einer extrem vielseitigen portablen und modularen Multikontrast-Mikroskopieplattform für die intravitale Bildgebung, die die bildgebenden Modalitäten der Zweiphotonenfluoreszenz (TPEF, two photon excited fluorescence), Frequenzverdopplung (SHG, second harmonic generation), kohärenten anti-Stokesschen Raman-Streuung (CARS, coherent anti-Stokes Raman scattering), stimulierten Raman Streuung (SRS, stimulated Raman scattering) Zweiphotonen-Fluoreszenzlebensdauerbildgebung (FLIM, fluorescence lifetime imaging) und Raman-Spektroskopie nutzen kann. Die Realisierung einer solchen multimodalen Mikroskopieplattform für die Untersuchung von Zellkulturproben bis hin zu Organen und Organismen, d.h. in vivo, wird es ermöglichen, bisher nicht durchführbare intravitalmikrospektroskopische Experimente durchzuführen, welche fundamental neue Möglichkeiten zum Verständnis von Lebensprozessen auf subzellulärer Ebene bis hin zur Untersuchung komplexer Erkrankungen sowie zur Entwicklung diagnostischer Verfahren eröffnet. Durch die Portabilität des Aufbaus ist es möglich, das Gerät im Biophotonik-Labor des Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums für Sepsis und Sepsisfolgen (CSCC), dem Universitätsklinikum oder im Zellkulturlabor des Abbe Centers of Photonics einzusetzen, wodurch das Spektrum der bisher möglichen Arbeiten des Leibniz-IPHT wesentlich erweitert werden. Diese infrastrukturelle Vernetzung zwischen Photonik und Medizin wird die Beantragung von interdisziplinären Großforschungsprojekten stärken. Die geplante Infrastrukturmaßnahme leistet einen wesentlichen Beitrag, die führende Stellung des Leibniz-IPHT auf dem wissenschaftlich und wirtschaftlich bedeutsamen und zukunftsfähigen Forschungsfeld Biophotonik noch weiter auszubauen und auf lange Sicht aufrechtzuerhalten.

Das Vorhaben wird vom Freistaat Thüringen unter der Nummer 2015 FOR 0001 gefördert und durch Mittel der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.