In diesem Beitrag wird eine effiziente Methode zur Unterdrückung der Zersetzung von Peptiden mit Iodid vorgestellt und anhand einer systematischen Untersuchung in wässriger Lösung mittels oberflächenverstärkter Raman-Spektroskopie (SERS) demonstriert. Dabei wurde erstmalig bei SERS-Substraten unter Laserbestrahlung mit Hilfe der sog. KelvinProbe-Microscopy ein deutlicher, durch Ladungstrennung induzierter Unterschied der Oberflächenpotentiale beobachtet. Dies weist direkt auf einen plasmoneninduzierten katalytischen Effekt von Ag-SERS-Substraten hin. Auf der Grundlage der vorgestellten Ergebnisse ergibt sich, dass ein plasmoneninduzierter Mechanismus den Peptidabbau in SERS-Experimenten in Flüssigkeit dominiert, und dass die nachgewiesene Unterdrückung des typischen SERS-Probenabbaus durch Iodid anhand der Energieniveaus des Substrats erklärt werden kann.

Die Biophotonik ist ein zentrales Forschungsgebiet am Leibniz-IPHT und SERS ist eine Schlüsseltechnologie für schnelle und zuverlässige Analysen. Bislang schränkt der unerwünschte Probenabbau unter SERS-Bedingungen die Anwendung in Bio-Anwendungen erheblich ein. Die Unterdrückung des Peptidabbaus mit Hilfe von Iodidionen in der aktuellen Studie und dem entsprechenden theoretischen Verständnis, wird daher voraussichtlich einen großen Einfluss auf die SERS-Studien am Leibniz-IPHT und allgemein auf zuverlässigere und reproduzierbare SERS-Experimente von Biomolekülen unter physiologischen Bedingungen haben.