Es gibt eine Reihe von Erkrankungen und Behinderungen, die im Bereich einer Hand große Probleme für die Handlungsfähigkeit im Alltag eines Menschen ergeben. Das ist besonders der Fall, wenn die Zugriffsfähigkeit, das Greifen an sich, nur eingeschränkt in seiner Bewegung und/ oder eingeschränkt in seiner Kraftausübung erfolgen kann. Verschiedenste Behinderungen oder Erkrankungen wie beispielsweise Arthrose im Handbereich, Multiple Sklerose, Rheumatische Arthritis oder Gicht führen zu diesem Phänomen. Aber auch andere neurologische Schädigungen, verursacht z.B. durch Schlaganfall oder Unfallschäden führen zu großen Problemen in der Bewältigung des Alltags durch die verringerte Zugriffskraft der Hand, insbesondere der Finger. Im Projekt geht es darum, ein neuartiges Mensch-Maschine Interaktionselement zu entwickeln, durch das die Fingerkraft der immer noch vom Patienten aktivierbaren aber mehr oder weniger kraftlosen Finger künstlich zu verstärken. Entwickelt werden soll ein Silizium-Lithium-Ionen- Aktor, der in die textile Oberfläche eines textilen Exoskelett-Handschuhsystems integriert werden kann. Im Teilprojekt des Leibniz-IPHT wird die Materialbasis für das Aktoren-Schichtsystem entwickelt. Ziel ist ein Aktoren-Element, welches mit geringen elektrischen Spannungen auskommt und auf Grundlage von textilem Basismaterial alle Vorteile eines smarten Textils an Flexibilität, Leichtigkeit, Elastizität und geringem Volumen/Höhe bei ausreichender Kraftbereitstellung vereint. Auf Anforderung über einen Sensor im Handschuh wird der Aktor durch Anlegen einer Niederspannung aktiviert und die Finger durch Krafteinwirkung unterstützt. Wenn die Zugriffshandlung durch den Nutzer beendet werden soll, wird der Aktor sensorisch durch Wechsel der Spannungsrichtung wieder reaktiviert.

Das Projekt wird gefördert durch VDI KMU-innovativ: Mensch-Tech unter der Nummer 16SV8657.