Funktionelle Glasfasern sind die Schlüsselkomponente in einer Vielzahl optischer Komponenten. Dies betrifft passive Anwendungen als Wellenleiter in zum Beispiel optischer Telekommunikation und Datenübertragung, aber auch aktive Funktionalität in Faserlichtquellen, optischen Verstärkern, Fasersensoren, Filtern, Modulatoren und Schaltern. Die zugrunde liegende technologische Plattform ist jedoch noch immer auf eine vergleichsweise kleine Anzahl grundsätzlich einsatzfähiger Materialien und Materialarchitekturen begrenzt. Weitaus wichtigste optische Fasermaterialien sind heute kieselglasabgeleitete Werkstoffe. Einer der Gründe für diese Einschränkung ist das Problem der Materialinkompatibilität, die es meist verbietet, exotische (optisch hochfunktionelle) Glaszusammensetzungen mit der Prozessstabilität und der resultierenden extremen Materialqualität von Kieselglas zu vereinen. Derartige hybride Fasern gelten als eine der vielversprechendsten Herausforderungen im Bereich der optischen Fasertechnologie, da sie prinzipiell Eigenschaftsprofile bieten könnten, die jenseits der physikalischen Limits heutiger Fasermaterialien liegen. Dies betrifft zum Beispiel die Erreichbarkeit extremer Brechzahlgradienten innerhalb einer Faser, oder (Gegenstand dieses Projektantrages) die Kombinierbarkeit passiver Wellenleiterfunktion mit lokaler plasmonischer Aktivität. Das Füllen glasbildender Schmelzen in die Mikro- und Nanokanäle photonischer Fasern oder Kapillarstrukturen wurde von den Antragstellern kürzlich als sehr vielversprechende Methode zur Herstellung hybrider optischer Fasern eingeführt. Ein bestehendes Problem ist jedoch die Erzeugung lokaler Materialgradienten in einer solchen Hybridfaser, beispielsweise in Form von Gittern, Brechzahlgradienten oder spezifischer lokaler plasmonischer Aktivität, wie sie führ eine Reihe zukünftiger Anwendungen von entscheidender Bedeutung sein würde. 

Das Projekt wird gefördert durch den DFG-Gemeinschaftsantrag unter der Nummer SCHM 2655/10-1; AOBJ: 634041.