Stoffe der Zukunft: Forscher vom Leibniz-IPHT präsentieren textile Energiequellen
Textile Dünnschichtsolarzellen, Architekturgewebe zur Klimatisierung und Nanofasern für die Goldfiltration: Über die neuesten Highlights technotextiler Forschung und Entwicklung tauschten sich Wissenschaftler und Industriepartner auf der internationalen Textilkonferenz im November in Aachen aus. Die Schwachstelle der gängigen Smart Textiles: Sie brauchen meist eine externe Stromquelle. Forscher vom Leibniz-IPHT präsentierten eine Alternative.
Ob elektronische Industriehandschuhe oder Smart Home-Tools: Die überall bereits sichtbaren Smart Textiles-Anwendungen von Wearables können die Energie, die sie benötigen, meist nicht selber erzeugen. Anders die Innovation aus dem Leibniz-IPHT: Die hier erforschten textilen Dünnschicht-Solarzellen funktionieren als autarke Energiequellen. Ihre Grundlage: photovoltaische Funktionsschichten. Die Dünnschicht-Solarzellen erreichen einen Wirkungsgrad von etwa fünf Prozent, erläutert Dr. Jonathan Plentz vom Leibniz-IPHT, der die Jenaer Innovation in Aachen präsentierte. „Damit wird nach Solarzellen auf Waferbasis und folienbasierten Solarzellen ein dritter Herstellungsweg beschritten.“ Schon jetzt ließe sich die solare Funktionsfläche auf 25 Quadratzentimeter hochskalieren. Über das SmartTex-Netzwerk Weimar solle das Prinzip solchen low power-Anwendern wie aus der Medizintechnik und Unterhaltungselektronik nahegebracht werden. Innovativ wie der Ansatz, so Plentz, sei auch die patentierte Verschaltung. Sie werde auf der Textilfläche „mitwachsend“ gleich im Herstellungsprozess integriert.
Die Aachen-Dresden-Denkendorf International Textile Conference versteht sich als Trendbarometer für neue Entwicklungen und Forschungslösungen für neue Materialien und Technologien, textiles Bauen und Medizintextilien. Sie bietet eine Plattform, damit solche Lösungen möglichst schnell im Mittelstand ankommen. Gastgeber Prof. Dr. Martin Möller, Chef des DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien e.V. in Aachen, sieht in den jährlich an wechselnden Standorten stattfindenden Kongressen eine „Diskussionsplattform zwischen Wissenschaft und Industrie, um den Prozess von der Idee bis zum Markt zu verkürzen.“
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