Seit 17 Jahren arbeitet Prof. Herbert Stafast, Wissenschaftler am Leibniz-Institut für Photonische Technologien Jena (Leibniz-IPHT), intensiv mit der Universität Stellenbosch auf dem Gebiet der angewandten Lasertechnik zusammen. Die renommierte südafrikanische Hochschule berief ihn nun zum siebenten Mal auf eine außerordentliche Professur. Damit wird Herbert Stafast für weitere drei Jahre die gemeinsamen Forschungsprojekte des dortigen Laser Research Institute und des Leibniz-IPHT begleiten.

Der Physikprofessor, der im vergangenen Sommersemester seine letzte Vorlesung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena hielt, möchte sich noch nicht in den Ruhestand verabschieden. In den kommenden drei Jahren wird sich Herbert Stafast dafür engagieren, die Zusammenarbeit zwischen dem Leibniz-IPHT und dem südafrikanischen Laser Research Institute (LRI) auszubauen. An der Entwicklung des Instituts in Stellenbosch, das als Einziges in Südafrika einen Studiengang in Laserphysik anbietet, ist er seit dessen Gründung im Jahr 2000 beteiligt. Er betreut als außerordentlicher Professor die Forschungsarbeiten der jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, bringt seine Erfahrungen als externer Verfasser von regelmäßigen Statusberichten ein und erstellt Gutachten sowie Empfehlungen, die als Grundlage für die Weiterentwicklung des renommierten Institutes dienen. Der studierte Chemiker forschte in den vergangenen Jahren an neuen Anwendungen für Laser, z.B. als Instrument zur Dünnschichtherstellung und dem Einsatz von Laserlicht zur Materialcharakterisierung. Derzeit widmet er sich der Grundlagenforschung und untersucht das optische Phänomen der Frequenzverdopplung von ultrakurzen Laserlichtpulsen an dünnen Siliziumstrukturen. Zudem möchte Herbert Stafast neue Anwendungen der Technologie im Bereich der Lebenswissenschaften erschließen. 

Seit 2007 haben die Universität Stellenbosch und das Leibniz-IPHT eine offizielle Kooperationsvereinbarung, um die Zusammenarbeit in Forschung und Lehre auszubauen. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert durch den Austausch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Partnerschaft zwischen beiden Instituten. In den vergangenen Jahren schlossen fünf gemeinsam betreute Doktoranden ihre Promotion ab. Unter ihnen ist Alexander Heidt, der erste Doktorand der Physikalisch-Astronomischen Fakultät, der binational an der Universität Jena und der Universität Stellenbosch promoviert wurde. Aus allen Arbeiten entstanden bis heute mehr als 16 gemeinsame wissenschaftliche Veröffentlichungen in Fachzeitschriften. 

Im Oktober bricht Herbert Stafast zu einem dreiwöchigen Forschungsaufenthalt nach Stellenbosch auf. „Wie jedes Jahr freue ich mich auf den wissenschaftlichen Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort. Mit den errungenen Ergebnissen möchten wir neue Brücken, in Form von gemeinsamen Forschungsprojektanträgen bei der südafrikanischen National Research Foundation und der Deutschen Forschungsgemeinschaft, bauen“, so Herbert Stafast über seine Pläne für die kommende Zeit.

Das Lehrpersonal des LRI mit Herbert Stafast (vordere Reihe rechts) und der Direktorin Christine M. Steenkamp (vordere Reihe Mitte), die die erste Doktorandin am LRI war. Links neben Christine Steenkamp ist Heinrich Schwoerer, ehemaliger Direktor des LRI und heute am Max-Planck-Institut für Struktur und Dynamik der Materie in Hamburg. Einer der LRI-Gründer und seit 2008 Leiter der Abteilung für Physik ist Erich G. Rohwer (hintere Reihe rechts). Foto: Anton Jordaan SCPS

Das Lehrpersonal des LRI mit Herbert Stafast (vordere Reihe rechts) und der Direktorin Christine M. Steenkamp (vordere Reihe Mitte), die die erste Doktorandin am LRI war. Links neben Christine Steenkamp ist Heinrich Schwoerer, ehemaliger Direktor des LRI und heute am Max-Planck-Institut für Struktur und Dynamik der Materie in Hamburg. Einer der LRI-Gründer und seit 2008 Leiter der Abteilung für Physik ist Erich G. Rohwer (hintere Reihe rechts). Foto: Anton Jordaan SCPS