Veränderungen in der Autofluoreszenz des Augenhintergrundes (FAF) sind ein klinisch genutzter Indikator der altersbedingten Makulardegeneration (AMD), die zu einem Verlust der Sehstärke bis hin zu Erblindung führt. Die Autofluoreszenz stammt im Wesentlichen aus dem Retinalen Pigment-Ephithelium (RPE). Zellen des RPE enthalten eine Reihe verschiedener autofluoreszenter Organellen, deren Verteilung sich im Fall der AMD von derjenigen in einem gesunden RPE signifikant unterscheidet. Veränderungen im RPE sind ein früher Indikator für AMD und werden zudem für die Charakterisierung des Fortschritts der Erkrankung herangezogen. Das Monitoring erfolgt mithilfe der klinischen Fluoreszenz-Lebensdauer-Ophthalmoskopie (FLIO). Bisher sind die Mechanismen und chemischen Veränderungen, welche zu den Änderungen in den Fluoreszenzeigenschaften führen, unzureichend verstanden, was die Interpretation der FLIO-Daten einschränkt.

Im Projekt HiResi4RPE kooperiert das Team BioPOLIM in der Abteilung Mikroskopie am Leibniz-IPHT und am Institut für Physikalische Chemie der FSU mit der Arbeitsgruppe Experimentelle Ophthalmologie am UKJ. Wesentliche Beiträge zu einem tiefergehenden Verständnis der pathogenen Veränderungen in AMD sowie zur Interpretation relevanter FLIO-Daten werden aus der Kombination von hochauflösender Fluoreszenzbildgebung der RPE-Schicht sowie von isolierten RPE-Organellen mit deren chemischer Charakterisierung mittels hochauslösender infrarotspektroskopischer photo-induzierter Rasterkraftmikroskopie erwartet.

Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft unter der Projektnummer 542825796