Das Leibniz-IPHT startet mit drei Jenaer Partnern und weiteren hochkarätigen Einrichtungen aus Photonik, Medizin und Industrie in sieben europäischen Ländern ein Doktorandenprogramm zur Erforschung innovativer lichtbasierter Technologien.  

Um Nachwuchsforschende dazu zu befähigen, innovative lichtbasierte Verfahren für die Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen zu entwickeln, haben sich mehrere profilierte Forschungseinrichtungen, Kliniken und Unternehmen aus sieben europäischen Ländern zu einem Netzwerk für eine internationale Promovierenden-Ausbildung zusammengeschlossen. 15 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhalten in dem von der Europäischen Kommission geförderten Programm PHAST (Photonics for Healthcare: multiscAle cancer diagnosiS and Therapy) eine exzellente, fachübergreifende Qualifizierung auf dem zukunftsweisenden Forschungsgebiet der Biophotonik. Bewerbungsschluss ist der 31. Oktober 2020.

Karriereschub für die nächste Generation von Forschenden

Photonische Technologien — also Verfahren, die Licht als Werkzeug nutzen — können dazu beitragen, Krebserkrankungen frühzeitiger und genauer zu erkennen und sie zielgerichtet und schonend zu behandeln. Die Entwicklung solcher innovativen Instrumente und nicht-invasiven Methoden für Krebs-Diagnostik und -Therapie steht im Fokus des dreijährigen Doktoranden-Programms, das 15 Forschungsstellen in Italien, Deutschland, Frankreich, Spanien, Österreich, Irland und Schweden ausschreibt. Die EU fördert das innovative Ausbildungsnetzwerk (Innovative Training Network — ITN) PHAST als Marie Skłodowska-Curie-Aktion im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon 2020.

„Unser gemeinsames Ziel ist es, in enger Zusammenarbeit von Technologieentwicklung, Medizin und Industrie die nächste Generation von Forschenden auf dem Gebiet der Biophotonik auszubilden“, so Prof. Jürgen Popp, wissenschaftlicher Direktor am Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT). Das Institut aus dem deutschen Optik- und Photonik-Standort Jena ist ebenso Teil des PHAST-Netzwerks wie der dortige Mikrooptik-Spezialist Grintech GmbH und die Friedrich-Schiller-Universität mit ihrem Klinikum (UKJ).

Profilierte Partner in Forschung, Medizin und Industrie

„Tumoren und Tumor-Grenzen sind unter Umständen sehr schwierig zu erkennen“, erläutert Prof. Orlando Guntinas-Lichius, der am UKJ die Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde leitet und mit dem Universitätsklinikum San Raffaele in Mailand zu den medizinischen Forschungspartnern des PHAST-Netzwerks gehört. „Optische und vor allem biophotonische Technologien können unsere diagnostischen Möglichkeiten entscheidend voranbringen — und mit ihnen die Möglichkeiten, diese Erkrankungen effektiv zu behandeln.“ Weitere profilierte Partner sind das Institute of Photonic Sciences ICFO in Barcelona, die Universität Parma, die Medizinische Universität Wien und das University College of Cork. Unter den Unternehmen befinden sich spezialisierte Kleinunternehmen sowie Global Players wie Horiba, Philips und Zeiss.

Das strukturierte Ausbildungsprogramm ist an konkrete Projekte geknüpft, etwa die Erforschung eines Laser-Endoskops zur Entfernung von Tumorgewebe, einer Mikro-Kamera für die hyperspektrale Bildgebung bei der In-vivo-Diagnostik oder die Entwicklung optischer Verfahren, um den Therapieerfolg zu überwachen. Die 15 so genannten Early Stage Researchers erlernen den Umgang mit den Technologien an praktischen Laborplattformen, in Workshops und Summer Schools. Darüber hinaus erhalten sie einen personalisierten Entwicklungsplan, der sie bei der Planung ihrer weiteren Karriere im akademischen oder nicht-akademischen Bereich unterstützt.

Ein detaillierter Überblick über das PHAST-ETN-Projekt, die ausgeschriebenen Forschungsstellen sowie Hinweise zum Bewerbungsverfahren findet sich unter: www.phast-etn.eu.

 

Bewerbungsschluss: 31. Oktober 2020

 

PHAST-Forschungsstellen in Jena
Institutionen: Leibniz-IPHT, Universität Jena, Universitätsklinikum Jena und GRINTECH GmbH:

PHAST bietet 15 ESR/ PhD-Forschungsstellen für 3 Jahre (36 Monate) an, in denen bei positiver Bewertung ein PhD-Projekt gestartet werden soll. Am Leibniz-IPHT, der Universität und dem Universitätsklinikum Jena sowie bei der Jenaer Grintech GmbH werden die folgenden ESR-Stellen angeboten:

 

Netzwerk:

Università degli Studi di Parma, Italy
Politecnico di Torino, Italy
Leibniz Institute of Photonic Technology, Germany
Politecnico di Milano, Italy
The Institute of Photonic Sciences, Spain
Medical University Vienna, Austria
Friedrich-Schiller University, Germany
Tyndall National Institute – University College of Cork, Ireland
Albert-Ludwigs Universität Freiburg, Germany
Fondazione Links – leading innovation & knowledge for society, Italy
Horiba Jobin Yvon S.A.S, France
Spectracure AB, Sweden
Grintech GmbH, Germany
Ospedale San Raffaele, Italy
Philips BV, The Netherlands
Stryker, Ireland
Hemophotonics SL, Spain
Université de Reims Champagne Ardenne, France
Jena University Hospital, Germany
Innolume GmbH, Germany
Carl Zeiss Meditec AG, Germany
Lund University, Sweden.

 

 

 

 

Multikontrast-Bild eines Dünnschnitts von mit Hautkrebs befallenem Gewebe. Ein in Jena erforschtes optisches Verfahren macht morphologische und molekulare Aspekte sichtbar. Die Technologie entwickelte ein Forscherteam des Leibniz-IPHT, der Universität und dem Universitätsklinikum Jena sowie vom Fraunhofer-Institut für Optik und Feinmechanik. Es soll Chirurgen künftig während der Operation dabei unterstützen, Tumore exakter zu entfernen. Bild: Leibniz-IPHT

Multikontrast-Bild eines Dünnschnitts von mit Hautkrebs befallenem Gewebe. Ein in Jena erforschtes optisches Verfahren macht morphologische und molekulare Aspekte sichtbar. Die Technologie entwickelte ein Forscherteam des Leibniz-IPHT, der Universität und dem Universitätsklinikum Jena sowie vom Fraunhofer-Institut für Optik und Feinmechanik. Es soll Chirurgen künftig während der Operation dabei unterstützen, Tumore exakter zu entfernen. Bild: Leibniz-IPHT