Zwei marktführende Schnelltests können einen neuen multiresistenten Bakterienstamm nicht erkennen. Das hat ein Team der Forschungsabteilung „Optisch-molekulare Diagnostik und Systemtechnologie“ und des ­InfectoGnostics-Forschungscampus mit internationalen Partnern herausgefunden. Die Forschenden zeigen, dass ein neuer Bakterienstamm, der sich in Europa zunehmend verbreitet, sein Genom so verändert hat, dass einige der marktführenden PCR-Tests ihn nicht mehr korrekt als MRSA erkennen.

Ursprung des neuen Erregers mit dem Namen „European CC1-MRSA-IV“ ist vermutlich Südost-Europa. Auch in Irland, Italien, Deutschland und Österreich wurde der MRSA-Stamm nachgewiesen. MRSA sind Bakterien der Art Staphylococcus aureus, die gegen das Antibiotikum Methicillin und auch die meisten anderen Antibiotika resistent, also unempfindlich werden.

Die falsch-negativen Testergebnisse könnten zu Fehlentscheidungen bei der Antibiotika-Therapie führen und Maßnahmen zur Infektionsprävention in Kliniken verzögern, warnen die Forschenden.