In diesem Artikel wird erörtert, wie Mikroskope und verwandte Hardware-Designs durch den Einsatz von CAD-Software (Computer-Aided Design) und eine verbesserte Veröffentlichung von Design-Dateien reproduzierbarer gemacht werden können. Diskutiert werden die Einführung geeigneter Standards für die Veröffentlichung von Konstruktionsdateien und der Vorschlag, dass diese auch als Teil der Rohdaten der wissenschaftlichen Arbeit zu behandeln sind. CAD-Dateien liefern einen relevanten Teil der Informationen, um den Hardwareanteil eines wissenschaftlichen Systems zu reproduzieren, was von großem Wert ist, wenn es darum geht, die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu beschleunigen. Zusätzlich soll durch die Wiederverwertung und Verbesserung die Reproduzierbarkeit zu geringeren Kosten ermöglicht und Innovationen im Bereich der biologischen Bildgebung gefördert werden. Abschließend wird in dem Artikel argumentiert, dass die Anforderung, vorhandene CAD-Dateien in ihrem ursprünglichen, bearbeitbaren Format sowie in exportierten Formaten, die einfacher anzusehen oder auszudrucken sind, den Wert für Leserinnen und Leser erhöhen und eine größere Reproduzierbarkeit, Optimierung und Anpassungsfähigkeit ermöglichen wird. Die Forschung wird – in weiten Teilen – mit öffentlichen Mitteln finanziert, daher sollten die Ergebnisse auch offen mit der breiten Öffentlichkeit geteilt werden. Bei vielen Studien ist dies nicht der Fall, was die Entwicklung bremst und eine gewisse Exklusivität schafft.

In dem Manuskript geben die Forschenden einen Good-Practice-Leitfaden, der die gemeinsame Nutzung von Designdateien der wissenschaftlichen Gemeinschaft fördern wird. Mit openUC2, einer modularen optischen Toolbox, die am Leibniz-IPHT entwickelt wurde, wurden neue Standards in der Dokumentation und im Aufbau einer Community über die erste Version hinaus gesetzt. Das Ergebnis: Über 300 Replikationen weltweit und eine beschleunigte Entwicklung in der 3D-gedruckten Photonik. Im Rahmen dieses Beitrags betonen die Forschenden die Bedeutung und die Vorteile des offenen Austauschs von Dateien, diskutieren aber auch die Auswirkungen auf aktuelle Geschäftsmodelle – eine wichtige Frage auch für das Leibniz-IPHT.