Das Leibniz-IPHT wird in den nächsten sieben Jahren weiterhin vom Bund und dem Freistaat Thüringen gemeinsam gefördert. Das hat der Senat der Leibniz-Gemeinschaft am 15. Juli 2020 nach Abschluss der regelmäßigen wissenschaftlichen Begutachtung empfohlen. Mit seinen exzellenten Leistungen in der Erforschung lichtbasierter Verfahren für Medizin, Umwelt und Sicherheit und seiner starken regionalen wie internationalen Vernetzung sei das Leibniz-IPHT von hoher Bedeutung für den Wissenschaftsstandort Jena, urteilt die Leibniz-Gemeinschaft. Leibniz-Institute werden von Bund und Ländern aufgrund ihrer überregionalen Relevanz und eines gesamtstaatlichen wissenschaftspolitischen Interesses gemeinsam gefördert und spätestens alle sieben Jahre auf diese und weitere Kriterien hin überprüft.

Das Leibniz-IPHT verfolgt die Mission, mit modernen lichtbasierten Methoden zu einer schnelleren und genaueren medizinischen Diagnostik, zu sicheren Medikamenten, einer neuen Qualität der Lebensmittel- und Wasseranalytik und zu innovativer Sicherheitstechnik beizutragen. Dass sich Jena auf dem zukunftsweisenden Gebiet der Biophotonik und der Erforschung optischer Gesundheitstechnologien zu einem Standort von internationaler Sichtbarkeit entwickelt hat, daran hat das Leibniz-IPHT maßgeblichen Anteil. Zu dieser Einschätzung gelangt eine Kommission internationaler Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Politik, die das Institut im Zuge der Evaluierung für die Leibniz-Gemeinschaft unter die Lupe nahm.

Exzellente Forschungsergebnisse und deutschlandweit einmalige Infrastruktur

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Leibniz-IPHT erzielten sehr gute bis hervorragende Forschungsergebnisse, attestierte die Bewertungsgruppe. In einer exzellenten Infrastruktur: Mit der hochmodernen Faserziehanlage, einem Reinraum und der Vielzahl an optischen Laboren sei diese deutschlandweit einmalig. Darüber hinaus arbeite das Leibniz-IPHT sehr erfolgreich daran, Forschungsergebnisse in die Anwendung zu überführen — insbesondere in die Klinik. „Wir freuen uns sehr über die positive Bewertung, die uns motiviert, unsere Technologien für eine bessere Diagnostik und Therapie weiterzuentwickeln“, so Prof. Jürgen Popp, wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-IPHT. „Wie dringend wir hier bessere, überall einsetzbare Verfahren brauchen, erleben wir angesichts der Corona-Pandemie. Nicht minder drängend ist die Bedrohung durch multiresistente Keime.“

Jena als Biophotonik-Standort international sichtbar gemacht

Das Leibniz-IPHT ist regional und international bestens vernetzt. So sei es zum einen gelungen, international ausgewiesene Forschende ans Institut zu holen und zum anderen, die bewährten, fruchtbaren Kooperationen am Standort Jena weiterzuentwickeln, lobten die Gutachterinnen und Gutachter. Neben der Beteiligung des Leibniz-IPHT an mehreren von der DFG geförderten Sonderforschungsbereichen an der Universität Jena sowie dem einzigen Exzellenzcluster in Thüringen zeigen sich die vor allem im geplanten Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung (LPI) in Jena. Das nutzeroffene Zentrum soll 2026 eröffnen und wird getragen vom Leibniz-IPHT, der Universität und dem Universitätsklinikum sowie dem Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie — Hans-Knöll-Institut.
„Wir danken allen Mitgliedern der Bewertungsgruppe herzlich für das faire Verfahren und die konstruktive Einschätzung unserer Arbeit“, betont Jürgen Popp. „Ihre Empfehlungen empfinden wir als äußerst hilfreich für unsere Zukunftspläne.“ Um die Erforschung optischer Gesundheitstechnologien weiter voranzutreiben und neue Krankheitsbilder zu erschließen, will sich das Leibniz-IPHT künftig auf dem Gebiet der Infrarot-Biospektroskopie verstärken. Das Institut verfolgt zudem Pläne für einen Erweiterungsbau auf dem Beutenberg-Campus.

 

Stellungnahme des Senats der Leibniz-Gemeinschaft

 

 

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Leibniz-IPHT im Herbst 2019.Foto: Sven Döring

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Leibniz-IPHT im Herbst 2019.Foto: Sven Döring